Warum das Noor geöffnet werden soll

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Mitten in Eckernförde liegt ein großes Stück Land einfach brach. Ein Parkdeck und ein Supermarkt sind vor vielen Jahren abgerissen worden, aber was wird aus dem Gelände?

Wer bei roter Fußgängerampel hier schon mal ein bisschen warten musste, hat vielleicht die Schilder entdeckt, auf denen die Stadtverwaltung das größte Städtebauprojekt von Eckernförde ankündigt –das aber auch schon ein paar Jahre lang.

Geformt von den letzten Eiszeiten bildeten die Eckernförder Bucht und das Windebyer Noor ursprünglich eine zusammenhängende Wasserfläche. Über mehrere tausend Jahre brach die Ostsee von den Steilufern der Eckernförder Bucht Sand und Kies ab, und die Strömung lagerte das Material zwischen dem Noor und der See ab. Mit der Zeit bildete sich eine Nehrung, die das Noor immer weiter von der Eckernförder Bucht abtrennte – eine Lage, die die Gründung der Stadt Eckernförde vor rund tausend Jahren begünstigte. Karten von Anfang des 17. Jahrhunderts zeigen Eckernförde auf einer Halbinsel liegend, umgeben von Ostsee und Noor.

Im 19. Jahrhundert wurde die Brücke zum Borbyer Ufer (heute Steindamm) gebaut; mit dem Bahndamm der Bahnstrecke Kiel-Flensburg wurde 1881 eine weitere Überführung geschaffen. Nach und nach wurden dann die Flächen zwischen dem neuen Bahndamm und dem Steindamm aufgefüllt. Hier siedelten sich zahlreiche Gewerbebetriebe an, und die rund 50 Meter hohen Silos zur Lagerung von Dünger und Saatgut prägten bis zu ihrem Abriss 2012 das Stadtbild von Eckernförde.

Der neue Steindammplatz wird Hafenkopf und zugleich Schlusspunkt des Noor – hier werden sich beide Wasserflächen wieder begegnen. Im nördlichen Bereich des Platzes ist eine Fahrbahn geplant, um die Verbindung von der Innenstadt nach Borby zu garantieren. Der Platz selbst wirkt auf den Bildern, die die Stadtverwaltung präsentiert, wie eine Betonwüste und wird hoffentlich noch umgestaltet und begrünt werden. Von hier soll man auf den Hafen und das Noor blicken können.

Vom Steindammplatz sollen mehrere terrassenartige Flächen hinunter zum Wasser führen, mit Ausblick auf den Noorpark und die neue Wasserfläche. Der Noorpark verbindet das Windebyer Noor und die Eckernförder Bucht bzw. den Hafen von Eckernförde. Im westlichen Uferbereich sollen renaturierte Flächen angelegt werden; das östliche Ufer bekommt eine Promenade und dahinter ein neues Wohnquartier.

Bleibt nur die Frage: Wann geht’s los?

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